Quantifizierung des Potenzials von Elektrofahrzeugen für nachfrageseitige Flexibilität
Motivation
Batteriebetriebene Elektrofahrzeuge (BEVs) sind vielversprechende Kandidaten für die Flexibilisierung des Stromnetzes durch Anpassung ihrer Lade- und Entladevorgänge. Das Ausmaß ihres Beitrags, einschließlich des menschlichen Mobilitätsverhaltens, bleibt jedoch unklar. In dieser Arbeit wird ein realer Mobilitätsdatensatz verwendet, der mehr als 4 Millionen GPS-getrackte Fahrten von 1.000 Autos über einen Zeitraum von zwei Jahren umfasst, um das Laden von BEVs zu simulieren und das unidirektionale Flexibilitätspotenzial zu quantifizieren, das durch die Verzögerung des Ladevorgangs entsteht. Die Flexibilität wird als Tupel von Leistung und Zeit für verschiedene Zeiträume zu verschiedenen Tageszeiten unter verschiedenen Parametern der BEV-Batteriegröße, der Ladeleistung und der Ladeorte zu Hause, am Arbeitsplatz und im öffentlichen Raum modelliert. Acht verschiedene Fahrergruppen, die durch Clustering-Techniken zum Fahrverhalten identifiziert wurden, bieten Einblicke, um die quantifizierte Flexibilität von den richtigen Gruppen zu den richtigen Zeiten zu nutzen. Die Einbeziehung der Reichweitenangst der BEV-Nutzer als Parameter durch BEV-Nutzerumfragen verleiht dem quantifizierten Flexibilitätspotenzial eine realistische Perspektive. Die Ergebnisse helfen Netzbetreibern, die Menge des verfügbaren realistischen Flexibilitätspotenzials von BEVs für den Betrieb des Stromsystems zu bewerten. Darüber hinaus bieten die Ergebnisse Energieregulierern und politischen Entscheidungsträgern eine Grundlage für die Gestaltung neuer Geschäftsmodelle und Energiemarktprodukte für die Bereitstellung von Flexibilität.